15. Juni 2016

Kreativität ist …

…wenn die Gedanken fliegen lernen.

Kreativität: lateinisch „creare“
etwas neu schöpfen, etwas erfinden, etwas erzeugen, herstellen

Bei Lehrmeistern kommt es nicht auf die Größe an

Jeder Mensch ist kreativ. Manche von uns machen vielleicht selten davon Gebrauch und sind dadurch ein wenig aus der Übung gekommen. Doch wissenschaftlich gesehen haben alle Menschen die Veranlagung zur Kreativität. Das muss auch so sein, denn wir haben uns in unserem Leben schon allerhand beigebracht: Stehen, gehen, sprechen – die Entdeckung der Welt. Als Kinder mussten wir dazu „neu denken“, Querdenken, Verbindungen ziehen zwischen Dingen, die nicht offensichtlich zusammen gehören. Regeln (die wir meist noch nicht einmal kannten) brechen.

Kinder erforschen die Welt jeden Tag völlig neu. Ihre Kreativität dabei, in der Betrachtung der Dinge, in der Lösung von Herausforderungen, lässt Erwachsene immer wieder staunen. Zahlreichen Studien zufolge ist vielmehr unkreatives Verhalten erlernbar.

„Alle Erwachsenen waren einmal Kinder … aber nur wenige erinnern sich daran.“ Antoine de Saint-Exupery

 

Denken in festgefahrenen Mustern ist ein Widerspruch zum Kreativen.
Beginnen Sie, an Ihre eigene Kreativität zu glauben, und Sie werden anfangen, kreativ zu sein.

Kreativität hat ein Ziel

Am Anfang steht Unzufriedenheit.

Wenn wir aus der Unzufriedenheit heraus eine kreative, schöpferische Haltung entwickeln, erlangen wir den Schlüssel zur Kreativität: Neue Probleme benötigen neue Lösungen. Kreativität ist ein gerichteter Vorgang mit einem Ziel.

Kreativität ist individuell

Wie wir in die kreativen Gänge kommen, ist von Mensch zu Mensch verschieden.

Manchen hilft Druck. Aber nur wenigen. So sprechen Trey Parker und Matt Stone von der „last-minute-panic“, die Teil des Prozesses in der Produktion der TV_Show „Southpark“ ist („6 Days to Air: The Making of South Park“).

Wissenschaftliche Studien besagen, dass …

Bewegung die Kreativität fördert. Aristoteles lehrte sein Schüler im Gehen.

Meditation die Kreativität fördert.

Finanzdruck Kreativität fördert.

Nur ein freier Kopf kann wirklich kreativ sein: Darin sind sich die meisten Kreativen einig.

Der Weg in die persönliche Kreativitätszone mag unterschiedlich sein. Selbstreflexion ist daher ein wesentlicher Schritt auf dem Weg zur Entfaltung des persönlichen kreativen Potentials. (siehe auch PCM: unterschiedliche Persönlichkeitstypen)

Diese Erkenntnis lohnt sich, denn: „Kreativität kann man nicht aufbrauchen. Je mehr man sich ihrer bedient, desto mehr hat man.“ Maya Angelou

 

Kreativität im Team:
Die Schaffung von Möglichkeiten

Sicher ist nichts:

Ob sich das manchmal sehr scheue Vogerl Kreativität auf unsere Hand setzt, ist nicht gewiss. Ob etwas wächst, wird sich zeigen. Aber wir können vieles tun, um es möglich zu machen. Wir bereiten den Boden, nähren und gießen, setzen Samenkörner. Und dann lassen wir los.

Heißt: Wir leeren unsere Köpfe, machen sie frei für Neues. Wir Schaffen eine offene Atmosphäre, in der nichts dumm oder falsch ist. Auch Scheitern ist erlaubt!

Um die Kreativität in einem Team zu nähren, schöpfen wir aus einer Fülle von Kreativitäts-Techniken. Nichtlineares Denken ist gefragt, das Brechen von Regeln, das Verbinden, was nicht offensichtlich zusammen gehört. In diesem Prozess sind wir Gärtner, die den Boden bereiten.

Tipp: Drei Kreativitätstechniken, die wir gerne verwenden

  • JazzWriting:

Zuerst schalten Sie alle möglichen Störquellen ab. Sie fokussieren sich auf das Thema. Instrumental-Musik im Hintergrund kann helfen, in einen meditativen Zustand zu gelangen. Nun sind Sie ein schreibender Jazz-Pianist: Schreiben Sie los, was Ihnen einfällt. Ihre Gedankenmelodie. Es ist völlig gleichgültig, ob Sie Fehler machen: Nicht korrigieren! Das aktiviert nur wieder die logische linke Gehirnhälfte – die wollen wir im Moment nicht! Wenn Sie Ihren bewussten Speicher leer geschrieben haben, geht’s erst richtig los. Ab jetzt werden Sie neue Beziehungen herstellen. Wörter, Gedanken, seitenweise vermeintlich sinnloses Zeug – bis Sie auf etwas stoßen, das Ihnen interessant erscheint. Vertrauen Sie Ihrem Gefühl! Und: Geben Sie nicht zu früh auf, der Prozess kann ein wenig dauern.

  • Brainwriting:

Im Prinzip ist es die schriftliche Form des Brainstormings. Der Vorteil in dieser Technik ist, dass ein mögliches Hierarchiegefälle innerhalb des Teams weitestgehend ausgeschaltet ist. Möchten sich manche MitarbeiterInnen nicht vor einem Vorgesetzten zu Wort melden und exponieren, so stellt die schriftliche Äußerung kaum ein Problem dar. Beim Brainwriting bekommt jedes Teammitglied einen Zettel, auf dem er bzw. sie drei Ideen zur zuvor diskutierten Fragestellung notiert. Die Zettel werden weitergereicht und die Ideen von den anderen TeilnehmerInnen ergänzt bzw. weiterentwickelt.

  • Brainrace:

Erst schreiben, dann denken – eine bewegte Methode! Es werden zwei Stationen aufgebaut: Eine mit Ideenkarten, eine zweite, wo der Moderator eben diese entgegen nimmt. Die TeilnehmerInnen schreiben ihre Idee zu einem Thema auf ein Kärtchen, laufen zur Abgabestation und wieder zurück, um das nächste Blatt zu befüllen. Nach einem definierten Zeitraum endet das Spiel, wer die meisten Blätter abgegeben hat, gewinnt. Vorteil der Übung ist, dass die Zeit für Vorüberlegungen fehlt. Somit werden alle Ideen notiert, und nicht nur die, die unsere innere Zensur passieren konnten. Festgefahrene Denkmuster und Glaubenssätze werden somit ausgetrickst.

Quellen, Buchtipps und weiterführende Links:

http://www.kopfundstift.de/category/masterthesis/3-probleme-sind-komplex/3-3-problemloesungsstrategien/3-3-2-kreativitaet/

(http://www.markenartikel-magazin.de/artikel/details/1009778-studie-finanzdruck-foerdert-kreativitaet/

http://www.digitaljournal.com/science/meditation-may-make-even-first-time-practitioners-more-creative/article/411859

http://www.tagesanzeiger.ch/sport/leichtathletik/Die-Kraft-des-Laufens/story/28419380

http://www.creativitypost.com/education/yes_there_is_a_creativity_crisis

Kribbeln im Kopf, Mario Pricken

FLOW und Kreativität: Wie Sie Ihre Grenzen überwinden und das Unmögliche schaffen; Mihaly Csikszentmihalyi

Autorin: Doris Pennetzdorfer